Fünf Monate war TUI Blogger Ingo in Südkorea unterwegs und hat dabei einiges von dem Land gesehen. Hier verrät er euch seine TOP Südkorea 10 Sehenswürdigkeiten. Lasst euch überrasschen, wie modern und landschaftlich spektakulär das Land in Ostasien ist.
Auf der Chinesischen Mauer entlanglaufen und die legendäre Terrakottaarmee in Xi’an besuchen oder doch lieber den bunten Trubel in Tokio bestaunen und den malerischen Mount Fuji besteigen? Für die meisten Touristen, die einmal ins ferne Ostasien reisen möchten, stellt sich die Frage “Fliegen wir nach China oder Japan?”.
Ich verbringe stattdessen ein Semester in der goldenen Mitte, im kleinen aber feinen Südkorea. Dieses kleine Land, das nicht einmal ein Drittel der deutschen Landfläche misst, nimmt den südlichen Teil der koreanischen Halbinsel ein und liegt geografisch zwischen Japan und China eingekeilt. In meinen fünf Monaten habe ich das Land von Norden bis Süden und von Osten bis Westen durchstreift und möchte euch in meinen folgenden zehn Must-Sees zeigen, dass sich Südkorea nicht vor seinen Nachbarn mit den großen Sehenswürdigkeiten verstecken muss.
Meine persönlichen TOP 10 Südkorea Sehenswürdigkeiten
1. Seoul: Sehenswürdigkeiten, Nachtleben & koreanische Küche
Bunt, laut, schrill und doch irgendwie kleinstädtisch. Seoul ist eine Stadt mit vielen Facetten und die Fülle an sehenswerten Orten lässt sich kaum in einem so kurzen Absatz beschreiben. Entsprechend zähle ich hier nur meine absoluten Must Dos auf, die jeder Seoul-Besucher gemacht haben sollte:
- ein Spaziergang am aufwendig renaturierten Cheonggyecheon Fluss im Herzen der Stadt,
- den Ausblick von der Aussichtsplattform des N Seoul Towers genießen,
- in das Nachtleben von Hongdae eintauchen und in einem Norebang (= Karaoke) aus vollem Halse mitsingen,
- mit einem 5-in-1 Ticket die fünf großen Tempel wie den Gyeongbokgung Palast anschauen,
- sich in den vielen kleinen Restaurants und Garküchen durch die koreanische Küche probieren (Korean BBQ, Dakgalbi, Bibimbap, Bulgogi, Chimaek, Mandu, Shabu Shabu und Gimbap),
- bei Nacht auf dem Dongdaemun-Markt oder im modernen Myeongdong-Viertel einkaufen und
- durch die historischen Gassen der Bukchon-Altstadt schlendern.
► 100 Tage Seoul: Hier erfahrt ihr mehr über Ingos Aufenthalt in der Hauptstadt Südkoreas
2. Stadtmauer Seoul & Bugaksan Gebirge
Während von der weltberühmten Chinesischen Mauer nur noch ein Teil intakt ist, steht die 18 km lange Stadtmauer Seouls und ihre großen Stadttore noch fast komplett. Sie erstreckt sich zwischen den das damalige Seoul umgebenen Bergen Bugaksan, Iwangsan, Namsan und Naksan. Auch heute kann die Mauer noch zum großen Teil betreten, zumindest aber an ihr entlang gewandert werden, und bietet viele schöne Blicke auf die Großstadt.
Auch das Bugaksan Gebirge ist ein tolles Naherholungsgebiet mit schönen Wanderwegen. Jedes Wochenende strömen tausende Seouler Hobby-Wanderer in voller Ausrüstung in den Nationalpark um den gerade einmal 836 m hohen Gipfel zu erreichen – dieses Naturschauspiel allein ist schon sehenswert.
3. Die Stadtmauer in Suwon
Nur knapp 35 km südlich von Seoul liegt die mit eine Million Einwohner im Verhältnis relativ kleine Stadt Suwon. Unser Ziel an einem verschneiten Novembertag ist die Stadtmauer, die nämlich, im Gegensatz zur Stadtmauer in Seoul, noch fast komplett intakt ist und mit seinen 5,7 km den historischen Kern der Stadt umschließt. Unterbrochen wird die Mauer lediglich von einigen Wachtürmen, großen Toren (durch die mittlerweile der Straßenverkehr führt) und Hwaseong Festung. Ein ausgiebiger Rundgang auf der Mauer lohnt sich, denn von hier bieten sich auch die besten Ausblicke auf die geschäftige Stadt und das Umland.
4. DMZ: Die Grenze zu Nordkorea
Nur knapp 40 km nördlich vom heiteren Treiben in Seoul herrscht ein ganz anderer, eisiger Alltag. In der DMZ (Demilitarisierte Zone) stehen sich an den Kontrollpunkten südkoreanische und nordkoreanische Soldaten still und stumm gegenüber und schauen sich finster an. Und das schon seit Jahrzehnten.
Die Stimmung vor Ort ist einzigartig und unwirklich, sodass es mittlerweile zu einem gut vermarkteten Ausflugsziel für Tagestouristen aus Seoul geworden ist.
Auf den geführten Touren erfährt man allerhand Wissenswertes der komplizierten Vergangenheit und Gegenwart der beiden Länder und kann danach sagen, dass man tatsächlich sprichwörtlich einen Fuß auf nordkoreanischen Boden gesetzt hat. Eine TOP Südkorea Sehenswürdigkeit, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
5. In Gwangju Natur erleben
Die größte Stadt des Südwestens macht eher den Eindruck einer Kleinstadt und das, obwohl sie ebenfalls die Millionenmarke geknackt hat. Durch die schiere Weite der Landschaft, aus der nur vereinzelt ein paar kleinere Berge emporschießen, und die übersichtlich gestalteten Straßen, wirkt Gwangju sehr aufgeräumt und entspannt. Hier lernen wir die gute Küche der Region kennen und besuchen im nahe gelegenen Mudeungsan-Nationalpark den reich verzierten Jeungsim Tempel, in dem der hier weit verbreitete Buddhismus aktiv betrieben wird. Unser Highlight ist jedoch eine ausgedehnte Fahrradtour am seicht durch die Stadt fließenden, begrünten Gwangju-Fluss.
6. Wandern im Seoraksan Gebirge
Obwohl Südkorea zu über 70% aus gebirgigem Gebiet besteht, ist kein Berg höher als 1.950 m hoch.
Beste Voraussetzungen also für Hobbywanderer den einen oder anderen Gipfel zu stürmen. Besonders empfehlen kann ich den Seoraksan Nationalpark: von buddhistischen Tempeln, über Wasserfälle und tollen Felsformationen, wie etwa den steilen, aber nicht besonders hohen, Ulsan Bawi – hier gibt es viel zu erleben.
Wer eine besondere Herausforderung sucht, steigt den 1.708 m hohen Daecheongbong hinauf. Der Ausblick über den Nationalpark bis hin zum Meer ist unglaublich schön und die gut 18 km (Aufstieg vom Seorakdong Information Center und Abstieg zum Namseorak Information Center) sind an einem Tag zu schaffen.
7. Cool, cooler, Busan: Strand, Berge, Tempel und Hafenstadtflair
Die zweitgrößte Stadt Südkoreas ist eine bunte Wundertüte voller toller Must Sees und gehört damit definitiv in diese Liste der Südkorea Sehenswürdigkeiten. Wir haben nur vier Tage hier verbracht und gerne wäre ich noch mindestens zwei Wochen länger geblieben. Schon die einzigartige Mischung aus urbanem Hafenstadtflair und felsigen, dicht bewachsenen Küstenabschnitten lädt zu langen und aufregenden Spaziergängen ein.
Zudem ist der Jagalchi Fischmarkt einer der größten und vielfältigsten Südkoreas. Auch wer keinen Fisch essen mag, bekommt hier allerhand Schönes, Spannendes und Merkwürdiges zu sehen. Der Haeundae Strand bietet Erholung und Sonnenbaden mitten in der Stadt, während der malerisch an der Ostküste gelegene Haedong Yonggungsa Tempel Ruhe verspricht.
Mein unumstrittenes Highlight war jedoch das Wandern in dem nördlich gelegenen Geumjeong Gebirge mit Blick auf die Stadt und Besuch des sehr aktiven Beomeosa Tempels. Mit der Seilbahn geht es ein ganzes Stück den Berg hinauf zu den Mauern der Mt. Geumjeong Festung, von wo sich einem eine Vielzahl schöner Wanderwege eröffnen. Mein Tipp: der Teils schwer zu findende Weg zum wenig besuchten Seokbulsa Tempel lohnt sich. Hier finden sich meterhohe, in Fels gehauene Figuren.
8. Jinju: Laternenfestival
Das recht beschauliche Jinju liegt im grünen Süden des Landes, nur ca. 60 km westlich von Busan entfernt. Besondere Bekanntheit erlangt die Stadt durch sein jährlich im Oktober stattfindendes Laternenfestival. In dieser Zeit werden tausende zu Skulpturen geformte Laternen in der ganzen Stadt und dem Jinju durchfließenden Fluss Namgang aufgestellt.
Insbesondere bei Nacht ist es ein faszinierendes Fest, zu dem tausende Koreaner am Fluss, durch die Stadt und die Jinju Festung spazieren und Andenkenfotos mit den Laternenfiguren schießen.
9. Gyeongju: Die Geschichte Koreas erleben
Wer versucht in möglichst wenig Zeit möglichst viel Geschichte und Kultur Koreas aufzusaugen, der ist in Gyeongju goldrichtig.
In der ehemaligen Hauptstadt des Landes finden sich so viele historische Stätten wie nirgends sonst: der riesige buddhistische Bulguksa-Tempel, die an einem bewaldeten Hang liegende Seokguram Grotte, der mit Wasser umgebene Wolji Palast, das älteste erhaltene Observatorium Ostasiens Cheomseongdae und natürlich die Hügelgräber im Tumuli-Park.
Gyeongju ist ein Freilichtmuseum für Kulturreisende und hat auch kulinarisch mit seinen vielen schicken Traditionsrestaurants allerhand zu bieten.
10. Jeju-do: ein Ort der Superlative
Die koreanische Insel Jeju ist schon von seinen geografischen Maßen her sprichwörtlich ein Ort der Superlative: es ist nicht nur die größte Insel Koreas, es ist auch der südlichste Punkt des Landes. Seinen Ursprung hat sie dem erloschenen Vulkan Hallasan zu verdanken, welcher den Mittelpunkt der Insel darstellt und zugleich der höchste Berg Koreas ist.
Wenn dies nicht bereits genügend Gründe für einen Besuch Jejus sind, kann ich auch noch viele, viele mehr liefern, denn in jeder Richtung verbergen sich tolle Naturwunder, die es zu bestaunen gilt. Während im Süden der einzige Wasserfall Asiens direkt ins Meer fällt (Jeongbang) und der markante Oedolgae Felsen aus dem Wasser ragt, kann man im Norden in der 5,3 km langen Lavahöhle Manjanggul die weltweit höchste Lavasäule bestaunen. Und während im Westen der Insel am paradiesisch weißen Hyeopae Strand im seichten Wasser zwischen schwarzen Lavafelsen gebadet werden kann, erhebt sich im Osten die fast kreisrunde Landzunge Seongsan Ilchulbong, dessen einzigartige Form man fast nur aus der Luft erfassen kann. Ach, und dann wäre da ja noch der allgegenwärtige Hallasan im Zentrum der Insel zu besteigen…
Das waren meine persönlichen TOP 10 Südkorea Sehenswürdigkeiten und es gibt noch einige Gründe mehr, das Land zu bereisen. Bunt, außergewöhnlich und modern – Südkorea ist viel mehr als die Summe seiner Sehenswürdigkeiten!